Case Study – Neubau der Kläranlage Solnhofen

Ausgangslage

Die Kläranlage Solnhofen wurde Anfang der achtziger Jahre als Tauchkörperanlage für 3.000 EW neugebaut.

Nachdem die Einhaltung der Grenzwerte im Ablauf der Kläranlage nicht immer gewährleistet werden konnte, wurde das Zukunftskonzept für die Kläranlage Solnhofen erstellt. Neben Sofortmaßnahmen, die zur Stabilisierung der Ablaufwerte beitragen, wurden Varianten, die einen Neubau der Kläranlage Solnhofen beinhalten, untersucht.

Kläranlage Ausgangslage

Problemstellung

Im Jahr 2012 wurde das Betriebsgebäude auf der Kläranlage durch einen Brand beschädigt, ebenfalls im Jahr 2012 ist die 4. Tauchkörperwalze ausgefallen. Aufgrund der Ereignisse hat der Rat der Gemeinde Solnhofen 2012 beschlossen, die Kläranlage am bestehenden Standort vollständig zu erneuern. Im Jahr 2013 wurde darüber hinaus festgelegt, den Ortsteil Eßlingen an die neue Kläranlage anzuschließen.

Alte Kläranlage
Altes Klärbecken
Alte Kläranlage Haus

Planung & Bauarbeiten

In der Vorplanung zum Neubau der Kläranlage Solnhofen vom 01.03.2013 wurden unterschiedliche Ausbauvarianten miteinander verglichen. Mit dem Gemeinderatsbeschluss vom 19.09.2015 wurde festgelegt, die Verfahrensvariante A: Abwasserreinigung mit gemeinsamer aerober Stabilisierung im Durchlaufbetrieb für 2.900 EW (85 %-Wert) im Zuge der Entwurfsbearbeitung auszuarbeiten. Diese Variante bietet die höchste Zukunfts- und Planungssicherheit (gegenüber Tropfkörper- und Scheibentauchkörperverfahren). Im Frühjahr 2014 wurde des Weiteren festgelegt, das Gelände der ehemaligen Kläranlage in Solnhofen als Wertstoffhof zu nutzen.

Die Entwurfsplanung wurde im Frühjahr 2014 durch den Gemeinderat beschlossen.

Im Herbst / Winter 2014 / 2015 wurden die Ausschreibungen für die Hauptgewerke (Bautechnik (Tiefbau), Maschinentechnik und Elektrotechnik) für die Kläranlage und den angrenzenden Wertstoffhof vorbereitet. Die Ausschreibungen wurden dabei so gestaltet, dass neben dem Amtsvorschlag die Abgabe von Sondervorschlägen mit anderen geleichwertigen Reinigungsverfahren zulässig war.

Neben einer Vielzahl von Hauptangeboten gingen als Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung verschiedene Nebenangebote und Sondervorschläge ein. Nach intensiver Überprüfung aller Angebote und Sondervorschläge wurde der Fa. ZWT, Bayreuth mit dem patentierten Biocos-Verfahren der Auftrag für die Hauptgewerke im Frühjahr erteilt. Von den Investitionskosten her lag der Sondervorschlag um ca. 7 % unter dem Amtsvorschlag. Auch im Bereich der Betriebskosten weißt der Sondervorschlag einen Kostenvorteil im Stromverbrauch auf.

Planierung
Fundament der Kläranlage
Neue Kläranlage in Solnhofen

Die Lösung

Nach Aufnahme der Bauarbeiten Anfang August 2015 wurde die Anlage am 01.01.2017 in Betrieb genommen. In der Folgezeit bis Juli 2017 wurden Restarbeiten durchgeführt, die ehemalige Kläranlage zurückgebaut und der Wertstoffhof mit der Wertstoffhalle. Das durch den Neubau der Kläranlage verloren gegangene Überschwemmungsgebiet der Altmühl konnte durch den Rückbau des alten Absetzteiches weitestgehend ausgeglichen werden.

Alle insgesamt drei Hochbauten von Kläranlage und Wertstoffhof sind mit einem Pultdach mit Südausrichtung versehen. Auf den Dächern sind jeweils Photovoltaikanlagen zur Eigennutzung bzw. Einspeisung in das Netz des Energieversorgers vorhanden.

Im Zusammenhang mit dem Anschluss von Eßlingen nach Solnhofen wurde auf dem Gelände der Kläranlage Eßlingen ein Regenüberlaufbecken in Form eines Stauraumkanals mit obenliegender Entlastung erstellt. Die gedrosselte Mischwassermenge wird über ein Pumpwerk mit Druckleitung bis zur Kläranlage Solnhofen gefördert. Das Pumpwerk wurde als pneumatisch wirkende Hebeanlage ausgeführt. Die Fertigstellung der Maßnahme erfolgte Ende September 2017.

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